Nordkap

Nordkap & Trondheim-Oslo “Erfahrungen” von Christian Hesse

Nur die 520 km lange Strecke von Trondheim nach Oslo mit dem Rad zu fahren? Zu wenig. Es braucht Anlauf.

Am 12. Mai ging es von Travemünde aus mit der Fähre nach Helsinki. Dort startete die Tour in Richtung Tromsø. Zunächst führte der Weg durch viel finnische Natur mit Wäldern und Seen – kaum Zivilisation, dafür reichlich Gegenwind aus Norden.

Im zweiten Abschnitt ging es entlang des Grenzflusses zwischen Finnland und Schweden. Interessant, dass dieser Fluss zwei Namen hat: Torneälven (schwedisch) und Tornionjoki (finnisch). Zusätzlich bildet der Fluss auch die Grenze zwischen zwei Zeitzonen. Losfahren – und eine Stunde früher ankommen! Ständige Begleiter über das wellige Terrain waren einzig Rentiere. 

Die typische Tagesdistanz betrug 100 km mit etwa 1000 Höhenmetern. Zur Verpflegung gab es eine bunte Mischung aus Selbstgekochtem wie Reis – oder auch Krabben. Übernachtet wurde im Zelt oder auch mal im Hotel – mit wohltuender Sauna. Letzter Ort in Finnland war Kilpisjärvi, wo noch viel Schnee lag. 

Weiter ging es nach Tromsø. Dank des Golfstroms war die Landschaft dort wieder frühlingshaft grün.

 

Es folgten fünf wohlverdiente Ruhetage, ehe es mit zwei Kollegen von Tromsø in Richtung Nordkap weiterging. Während die ersten beiden Tage überragend gutes Radwetter boten, folgten stürmische Abschnitte, die viel Kraft kosteten. 

Um möglichst schnell das Nordkap zu erreichen, wurden die Etappen auf bis zu 170 km verlängert. 

Am Abend des vierten Tages war das Ziel erreicht: das Nordkap. Nach einer Nacht in einer Hütte ging es mit dem Hurtigrutenschiff weiter Richtung Süden.

Drei Tage und drei Nächte später erreichten wir Trondheim, den Startort unserer Tour nach Oslo. Die „Styrkeprøven“ (deutsch: „Stärkeprüfung“) hatte begonnen: 520 km und 4200 Hm. Bei Sonnenschein starteten wir um 4 Uhr morgens. Für ein Event, das für wechselhaftes Wetter bekannt ist, hatten wir diesmal Glück – durchgehend schönes Wetter. Am nächsten Morgen, nach 24 Stunden, wurde Oslo müde, aber zufrieden erreicht.

 Danach ging es wieder mit „normalen“ Verkehrsmitteln zurück in die Heimat.

Auch nach der fünften Teilnahme war die Styrkeprøven wieder ein intensives, aber schönes Erlebnis.#

Zitat

“Gegenwind formt den Charakter”.

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